Koffein und Gender: Knallt es bei Jungs und Männern mehr?

Hallo und herzlich willkommen auf dem Glatteis der geschlechtsspezifisch (konstruiert)en Unterschiede. Zunächst die Meldung zur Studie „Gender differences in physiological response to acute caffeine in adolescents„:

Results of a double-blind, placebo-controlled, dose-response study of the response of youth to caffeine found that, in general, boys get a greater rush and more energy from caffeine than girls.
Boys also reported they felt that caffeine had a positive effect on their athletic performance. Girls didn’t report on this issue.
The study, conducted by Jennifer L. Temple, PhD, a neurobiologist and assistant professor of exercise and nutrition sciences at the University at Buffalo, appears in the current (December 2010) issue of Experimental and Clinical Psychopharmacology.

Quelle

Interessant. Männerspezifische Gesundheit ist ein bisschen en vogue, warum nicht auch bei den Hackerbrausen, hm? Ich bin zu wenig Mediziner, um die Studie bewerten zu können, ich kann nur mal wieder auf den guten alten Placebo-Effekt hinweisen, der sicher zusammen mit an Jungs herangebrachten Erwartungshaltungen („athletic performance“) die wundersamsten Effekte auslösen kann. Aber vielleicht muss er das auch nicht, immerhin war die Studie ja total ordentlich placebo-kontrolliert. Beim Nachdenken über solche Verschiedenheiten zwischen „Jungs“ und „Mädchen“ hilft auf jeden Fall eins: Wachbleiben.

Krebs durch Cola?

Die amerikanische Verbraucherschutzinitiative „Center for Science in the Public Interest“ hat die braune Farbe vieler Hackerbrausen in Visir genommen. Die in vielen Colas enthaltene Karamell-Lebensmittelfarbe, zuständig für den Cola-Farbton, bezeichnet sie als karzinogen, also krebserzeugend und will bei der amerikanischen Food and Drug Administration ein Verbot von „Toxi-Cola“ erreichen. Wenig erstaunlich sind die entsprechenden Branchenverbände und Konzerne wie Coca-Cola mit raschen Dementis zur Stelle. In einer Presseerklärung fasste das Center for Science in the Public Interest ihre (bisher nicht bestätigte) Kritik folgendermaßen zusammen:

„Anders als beim daheim in der Pfanne hergestellten karamellisierten Zucker, entsteht die braune Lebensmittelfarbe in Colas und anderen Produkten durch die chemische Reaktion von Amoniak und Sulfiten unter hohem Druck und bei hoher Temperatur. Durch die chemische Reaktion entstehen  2-Methylimidazol und 4 Methylimidazol, die in staatlichen Untersuchungen in Tierversuchen Lungen-, Leber- und Schilddrüsenkrebs oder Leukämie verursacht haben.“

Quelle: http://www.slashfood.com/2011/02/17/could-your-cola-give-you-cancer/

Neues aus der Mateebene

Es wurde ja durchaus gerätselt, was unsere subtilen Hinweise zu bedeuten hätten. Nun hat das Podcast-Enthüllungsportal Encredget einen geheimen Spyshot geleakt: Es gibt ein CRE zum Thema Hackerbrausen. Zu Gast bei Tim in der Mateebene sind Yetzt und Johl aus dem Hackerbrausenblog. Viel Spaß mit CRE 175 Hackerbrausen.

Koffeininduzierte Dysphorie

Das Hackerbrauseblog war selbstverständlich dabei, als sich vergangene Woche in Berlin die offene Koffeinszene auf dem Chaos Communication Congress traf. Neben der traditionellen Club Mate gab es in diesem Jahr auch den neuen Stern am Nerdbrausehimmel, die 1337 Mate aus Hamburg. Zur Abwechslung durfte es aber auch mal eine Cola oder ein Kaffee sein. Laut @helligusvart wurden auf dem 27c3 6000 Liter Club Mate konsumiert gegenüber gerade mal 600 Litern Bier.

Nach dem die in vielerlei Hinsicht anregenden Tage vorbei waren verspürten auch in diesem Jahr wieder viele Kongressbesucher_innen Schlappheit. Neben dem Phänomen der Kongressgrippe muss an dieser Stelle auch auf das Post-Kongress-Loch hingewiesen werden, denn: Koffeinentzug schlägt aufs Gemüt.

Die Wikipedia zum Thema Koffeinentzug:

Als Entzugsymptome wurden in einer empirischen Studie beobachtet: Kopfschmerzen, Erschöpfung, Energieverlust, verminderte Wachsamkeit, Schläfrigkeit, herabgesetzte Zufriedenheit, depressive Stimmung, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und das Gefühl, keine klaren Gedanken fassen zu können. In einigen Fällen kamen auch grippe-ähnliche Symptome hinzu. Die Symptome setzen zwölf bis 24 Stunden nach dem letzten Coffein-Konsum ein, erreichen nach 20 bis 51 Stunden das Symptommaximum und dauern etwa zwei bis neun Tage. Bereits eine geringe Menge Coffein führt zur Rückfälligkeit.

Wer der koffeinentzugsbedingten Dysphorie etwas entgegen setzten will sollte die Koffeinmenge immer mal wieder mit Wasser runterleveln. Dann fühlt es sich einfach besser an, wenn alles wieder vorbei ist und der Start ins neue Jahr fällt leichter und man ist vielleicht auch nicht so anfällig für die Kongressgrippe. In diesem Sinne wünscht das Hackerbrauseblog euch allein ein tolles neues Jahr und den Kongressgrippegeplagten gute Besserung!

Foto von anders_hh (creative commons by 2.0) auf Flickr.

Hinweis zu Gesundheitsthemen:
Verwenden Sie Informationen aus dem Hackerbrauseblog nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt, Zahnarzt oder Apotheker. Bei Erkrankungen von Tieren konsultieren Sie einen Tierarzt.