Der Tschunk-Rächer: El Vengador Mate-Chunk

Es war auf der letzten Gartenparty dieses Jahr, an der man noch lange ohne viel zu frieren nachts draußen sitzen konnte. Da wurde mir eine Flasche eines völlig unbekannten Getränks überreicht, das sich als alkoholhaltiges Koffeingetränk herausstellte. Dazu der in der Hacker-Szene vermutlich am weitesten verbreitete Cocktail: der Tschunk oder Chunk (je nach Gusto). Wohlwollend nahm ich das Getränk entgegen und testete es auf seine Tauglichkeit.

Persönlich bin ich ein Liebhaber von Tschunks mit Textur – die Limetten müssen in guter Zahl vorhanden sein und der Rohrzucker muss beim Schlürfen durch den Strohhalm knistern. Der “El Vengador Mate-Chunk” hat beides nicht: keine Limetten und keinen Zucker. Und die Mate ist auch keine Club-Mate, sondern eine Eigenproduktion. Dieser wird ein Schluck weißer Rum hinzugefügt und in Flaschen abgefüllt unter das Volk gebracht. Es schmeckt nach bitterer Mate und – ehrlich gesagt – billigem Fusel.

Klickt man sich durch die mit Rechtschreibfehlern gespickte Flash-Webseite (Achtung: Sound-Effekte) dieses Getränks, erfährt man ein wenig über den Hintergrund. Der “Rächer” stammt aus Berlin-Neukölln und die Produzenten waren nach deren eigener Angabe von der Tschunk-Zubereitung in nicht-nüchterndem Zustand überfordert – wenn man schon den Tschunk nicht mehr zubereitet kriegt, sollte man mit dem Verzehr aufhören. Also musste ein Fertiggetränk her, was sich – rein zufällig – in verschlossenen 250ml Flaschen unter das Volk bringen lässt. Ganz nebenbei müssen im Gegensatz zu einem handproduzierten Tschunk keine besonderen Auflagen von Seiten des Ordnungsamtes für den offenen Ausschank erfüllt werden.

Im Handel gibt es den El Vengador Mate-Chunk seit “diesem Herbst”, womit 2011 gemeint ist. Drin enthalten sind die eigene Mate mit stattlichen 24mg Koffein auf 100ml und 25% Rum, was 10% vol. Alkohol auf die ganze Flasche ausmacht. Auf deren Twitter-Stream war nur zwischen Mitte September und Ende Oktober etwas los. Aktuell ist es unklar, ob es El Vengador noch gibt oder ob der Rächer erst zur nächsten sommerlichen Hauptstadtpartysaison in (wie bereits angekündigt) veränderter Rezeptur wieder auf den Markt schlägt.

Zum Abschluss ein Zitat von deren Webseite zur Geschichte des Tschunk:

Der originale „TSCHUNK“ ist ein amtlicher Cocktail auf CLUB-M*** Basis mit Rum, Limetten und einer Menge Zucker, eine Art „modifizierter Caipirinha“ also, der mit der steigenden Popularitaet dieser (wirklich sehr guten!) MATE-LIMO Einzug in deutsche Hackerstuben hiel – Mittel-franken (das ist da wo oben erwaehnte Limonade wohnt) meets Brasil in front of a Computer-Display, so zu sagen. Auf einschlaegigen Conventions und Events wurde der TSCHUNK neben CLUB-M*** pur in Grossmengen schnell zum Hausgetraenk der Szene – ALKOHOL & KOFFEIN, say no more …

Leetmate und Premium trennen sich </3

Wie heute in den Blogs von Leetmate und Premium zu lesen ist, wollen die beiden in Zukunft weniger eng miteinander verflochten sein. Leetmate hat sich nun mit der Verantwortung übernommen, die bislang Premium trug. Auch wenn eine Trennung nach so vielen Jahren nahezu harmonischer Zweisamkeit schmerzt: immerhin wollen die beiden gute Freunde bleiben.

Club-Mate jetzt mit mehr Kalorien

Auf der neusten Charge Club-Mate werden neuerdings 20 Kalorien/100ml statt bislang 15 Kalorien/100ml angegeben. An der Rezeptur scheint sich nichts geändert zu haben, zumindest die Zutatenliste und der Zuckergehalt sind gleich geblieben. Ob die neuen Kalorien durch andere Matequellen bedingt sind oder die fünf neuen Kalorien bislang nur vergessen wurden, liegt leider völlig im unklaren. Ausgeschlossen scheint nur, dass es sich um ein heimliches Gesundheitsprogramm des Staates für unterernährte Nerds handelt.

GNU Mate

Vermutlich habt ihr es schon bei Netzpolitik.org gelesen: Das Blog des Make: Magazine featured einen Artikel aus dem Blog von Hack Pittsburgh: Brewing Open Mate soda. Darin versuchen sich die Menschen aus dem Pittsburgher Hackerspace im Nachbau von Club-Mate. Interessant für uns, überlebensnotwendig in Hackerbrause-Entwicklungsländern wie den USA.

Update: Noch mehr Rezeptlinks und Selbstbrauinitiativen wurden auf keimform.de zusammengtragen.

Makava

Mit der Frage im Hinterkopf, ob dieses Makava, von dem das Hackerumfeld so viel gesprochen hat, jetzt das nächste große Ding ist bin ich letztes Wochenende bei Fulda Getränke in Berlin-Neukölln vorbei gelaufen. „Wenn du noch nach neuen Sachen für hacker.brau.se suchst musst du da rein!“ Da hab ich doch gleich mal zwei Flaschen mitgenommen und verköstigt. Makava weiterlesen

Koffeininduzierte Dysphorie

Das Hackerbrauseblog war selbstverständlich dabei, als sich vergangene Woche in Berlin die offene Koffeinszene auf dem Chaos Communication Congress traf. Neben der traditionellen Club Mate gab es in diesem Jahr auch den neuen Stern am Nerdbrausehimmel, die 1337 Mate aus Hamburg. Zur Abwechslung durfte es aber auch mal eine Cola oder ein Kaffee sein. Laut @helligusvart wurden auf dem 27c3 6000 Liter Club Mate konsumiert gegenüber gerade mal 600 Litern Bier.

Nach dem die in vielerlei Hinsicht anregenden Tage vorbei waren verspürten auch in diesem Jahr wieder viele Kongressbesucher_innen Schlappheit. Neben dem Phänomen der Kongressgrippe muss an dieser Stelle auch auf das Post-Kongress-Loch hingewiesen werden, denn: Koffeinentzug schlägt aufs Gemüt.

Die Wikipedia zum Thema Koffeinentzug:

Als Entzugsymptome wurden in einer empirischen Studie beobachtet: Kopfschmerzen, Erschöpfung, Energieverlust, verminderte Wachsamkeit, Schläfrigkeit, herabgesetzte Zufriedenheit, depressive Stimmung, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und das Gefühl, keine klaren Gedanken fassen zu können. In einigen Fällen kamen auch grippe-ähnliche Symptome hinzu. Die Symptome setzen zwölf bis 24 Stunden nach dem letzten Coffein-Konsum ein, erreichen nach 20 bis 51 Stunden das Symptommaximum und dauern etwa zwei bis neun Tage. Bereits eine geringe Menge Coffein führt zur Rückfälligkeit.

Wer der koffeinentzugsbedingten Dysphorie etwas entgegen setzten will sollte die Koffeinmenge immer mal wieder mit Wasser runterleveln. Dann fühlt es sich einfach besser an, wenn alles wieder vorbei ist und der Start ins neue Jahr fällt leichter und man ist vielleicht auch nicht so anfällig für die Kongressgrippe. In diesem Sinne wünscht das Hackerbrauseblog euch allein ein tolles neues Jahr und den Kongressgrippegeplagten gute Besserung!

Foto von anders_hh (creative commons by 2.0) auf Flickr.

Hinweis zu Gesundheitsthemen:
Verwenden Sie Informationen aus dem Hackerbrauseblog nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt, Zahnarzt oder Apotheker. Bei Erkrankungen von Tieren konsultieren Sie einen Tierarzt.