Ein kleines Gespräch mit Klaus Dörrenhaus von VOLT Cola

Über den Nachfolger der JOLT Cola, die namensähnliche VOLT Cola, schrieben wir bereits. Zufälligerweise traf ich bei der in Köln stattfindenden SIGINT den Geschäftsführer der für den Vertrieb zuständigen Firma, Klaus Dörrenhaus. In einem gemütlichen Gespräch bei einer kalten VOLT in der Kölner Abendsonne unterhielt ich mich mit ihm über VOLT und die JOLT, die er vorher vertrieb.

Am stärksten bewegte mich die Frage, ob er den Vertrieb von JOLT in Deutschland und Europa inspiriert durch den Film Hackers aufnahm. In dem Film “Hackers” von 1995 wurde JOLT von den beiden “Master-Hackern” Razor und Blade als das Getränk der Hacker-Szene angepriesen: “Jolt Cola: The soft drink of the elite hacker.” Ich erinnere mich an Hacker, die mit großen Augen eine JOLT tranken und sich an den Film erinnerten. Die Story wäre zu schön, um wahr zu sein, aber die Realität ist viel langweiliger. Klaus lernte die Hersteller von JOLT auf der Kölner Genusswarenmesse Anuga (eigentlich Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung) bereits 1993 kennen und hatte dann 1995 die Lizenz zum Vertrieb in Europa. Somit kam die JOLT jahrelang aus der alten Cola-Stadt Köln, in der bereits 60 Jahre vorher die afri Cola hergestellt wurde. Mehr zur Hintergrundstory von jolt gibt es übrigens im Buch zum Blog Hackerbrause: kurz & geek (Link dorthin rechts in der Box).

In der zweiten Hälfte der 0er-Jahre wurde es nach Geschmacksexperiementen in diversen Farben immer ruhiger um JOLT. Das hing damit zusammen, dass das Unternehmen in den USA verkauft wurde und dann später pleite ging. 2010 war es dann ganz aus für JOLT. Aber Klaus wollte weiterhin eine Cola vertreiben, die vom Geschmack her gleich ist. Für die Erfinder aus den USA war dieses kein Problem – schließlich begleitete beide bereits eine jahrelange geschäftliche Freundschaft. Nur der Markenname war vergeben. Doch Klaus registrierte schon vor Jahren die Marke VOLT für Getränke. Somit wurde die JOLT Cola als geschmacklich gleiche VOLT Cola neu aufgelegt – nur der Koffeinanteil (aus natürlichem Koffein) wurde auf den Maximalwert von 32mg/100ml erhöht.

Wir unterhielten uns noch über die Darreichungsform. Derzeit gibt es die VOLT nur in 0,5l Dosen. Persönlich mag ich wiederverschließbare Glasflaschen lieber, damit bei einer unkontrollierten Bewegung am Rechner nicht direkt die Tastatur (oder das Mainboard) gebadet wird. Glasflasche deshalb, da sie sich einfach besser anfühlt als eine Plasteflasche.

Inzwischen ist die VOLT in diversen Einzelhandesgeschäften im Rhein-Ruhr-Gebiet zu haben. Deutschlandweit kann über die Webseite geordert werden.

Buenos Mate

Wie im vergangenen Sommer herrscht in Berlin wieder ein Notstand an Club-Mate. Umso begeisterter war ich, im Getränkemarkt am Platz der Club-Mate zwei Stapel Kisten eines bisher mir unbekannten Mate-Getränks zu entdecken: Buenos Mate. Die blassgelbe Sonne auf pastellblauem Grund im Logo verspricht in der Kombination mit dem Namen eine Erfrischung an warmen Sommertagen. Zwei Flaschen landeten im Einkaufswagen und eine wurde direkt vor der Tür geöffnet.

Im warmen Zustand schmeckt die Buenos Mate wie ein Icetea aus dem Supermarkt. Nicht übersüßt und nach ausgekühltem Tee. Nach einem Tag im Kühlschrank wurde die zweite Flasche getestet. Allein durch das Kühlen ist der Geschmack eher zum gewohnten Mate-Kaltgetränk gewandert, einzuordnen zwischen Club-Mate und Flora Power. Es ist etwas herber als Club-Mate. Von den bisher gekosteten Mategetränke-Ablegern gehört sie nach meinem Geschmack in die Sorte der gut trinkbaren.

Hersteller ist die Buenos GmbH & Co. KG aus dem hessischen Bad Homburg vor der Höhe. Laut Handelsregister wurde die Firma erst am 28.06.2012 gegründet. Die Buenos Mate wird derzeit laut Webseite hauptsächlich in Mittel- und Norddeutschland vertrieben – umso erstaunter bin ich, dass sie den Weg nach Berlin gefunden hat.

In der Buenos Mate ist ein Koffeingehalt von 20mg/100ml. Das Koffein stammt jedoch nicht aus der Mate, sondern aus grünen Kaffeebohnen. Zur Abrundung des Geschmacks kommen Zitronensaft und Rohrzucker hinzu. Ich könnte mir diese Mate durchaus gut als Mixgetränk für Tschunk vorstellen.

Interessant ist auch das Schwestergetränk Lapacho, das ich bisher nicht gefunden habe. Über Hinweise zu Bezugsquellen oder Einsendungen zum Testen freuen wir uns!

Update: Wir bekamen eine freundliche Mail vom Hersteller. Darin teilt er uns eine kleine Richtigstellung mit:

Eine Kleinigkeit wollen wir allerdings richtig stellen, wir haben uns ein
bisschen umständlich ausgedrückt, in unserem Buenos Mate ist das
natürliche Koffein der Yerba-Mate erhalten und wird nur durch das
Koffein der grünen Kaffeebohne ergänzt (Sinn und Zweck ist nicht mit
chemisch gepanschtem Koffein zu arbeiten).

Schweizer Oster-Edition

Zur Zeit findet in Basel (Schweiz) die jährliche CCC-Veranstaltung EasterHegg statt. Einen Grund mal in den nächsten coop zu gehen und nach Getränken Ausschau zu halten. Die Auswahl ist sehr mau. An Nischenbrausen gibt es hier nichts, nur das übliche Programm der Platzhirschen. In der Ecke der Energy-Drinks sind mir nur zwei unbekannte dosenähnliche Pappbehälter in die Hände gefallen.

C-ICE wirbt mit dem Slogan “Swiss Cannabis Ice Tea ist der Kult-Drink mit dem feinen Duft erstklassiger Schweizer Hanfblüten”. Das Getränk von thurella ist auf Schwarzteebasis mit 5% Anteil eines Sirup aus Hanfblütenaroma aufgesetzt. Geschmacklich kommt es dem bekannteren Lipton Ice-Tea nahe. Der Hanfblütenextrakt ist nicht raus zu schmecken. Einen Wachmacherkick gibt es durch das Getränk nicht.

Das andere Getränk, der “bio Botanic Energy” ist eine Hausmarke von coop. Der Hersteller ist die Holderhof Produkte AG, die dieses Getränk nicht auf ihrer Webseite listet – aber dafür einen alten Bekannten, den “Alpen Yod’l”, der bereits im Februar 2011 von uns getestet wurde. Aufgrund des ähnlichen Geschmacks durch Guarana-Zusatz und der gleichen Menge von 32g/100ml Koffein ist sehr stark davon auszugehen, dass coop eine No-Name Abfüllung des “Alpen Yod’l” verkauft. Die Abfüllung findet übrigens in Österreich statt.

MISCHMASCH

Vor etwa einem Monat entdeckte ich bei meinem Getränkehändlerrundgang in Köln eine Brause, die mir bisher noch nicht bekannt war. Ein schönes hellblaues Etikett mit dem Schriftzug MISCHMASCH lächelte mich aus dem Regal an. Direkt packte ich ein paar Flaschen ein, machte ein Foto und fragte auf Twitter rum, ob diese Brause in unserer Autorenschaft schon bekannt ist.

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bios Coola

Die am Flaschenhals angebrachte Warnung Ohne Koffein ist zu beachten. Denn dieses weitere Getränk aus dem Bio-Laden enthält tatsächlich 0 (in Worten: Null) mg Koffein, auch wenn der Name Coola vom Hersteller bios GmbH etwas anderes vermuten lässt. Es wirbt mit dem Slogan “Belebendes, gebrautes Bio-Erfrischungsgetränk”. Die Herstellung entsteht durch Fermentation des enthaltenen Gerstenmalz und dem Agavendicksaft zu einem süßen Getränk, ähnlich wie bei den Fassbrausen. Würde man Hopfen beigeben, hätte das Getränk einen Alkoholgehalt.

Geschmacklich kommt es einer “echten” koffeinhaltigen Kola sehr nahe, was an dem nicht näher spezifizierten, aber dafür 100%igem Bio-Aroma liegen könnte. Insbesondere im kalten Zustand fließt die Coola angenehm die Kehle runter. Eine schöne Bio-Alternative zu den koffeinfreien Kapitalistenbrausen.

Die bios GmbH aus dem an der Ostseeküste gelegenen Stralsund hat noch weitere, fruchtige auf Basis der Fermentation entstandene Getränke im Angebot. Eine gewisse Ähnlichkeit zu bionade ist gegeben.

now Black Cola und Orange Cola

now steht für New Organic World. Beide Getränke gibt es auch im Bio-Supermarkt, da die Zutaten zum größten Teil aus Bio-Anbau stammen. Die ganze Serie umfasst sieben Getränke, wobei nur die Black Cola und die Orange Cola Koffein enthalten.

Die Black Cola ist beim ersten Schluck ähnlich zu einer Fritz-Cola mit einem Hang zur Premium-Cola. Es schmecken eindeutig der Zucker und der Guarana-Extrakt heraus, wobei dieser vom Bio-Cola Aroma deutlich überlagert wird. Die Citronensäure hält die Cola frisch. Kohlensäure ist nicht im Überfluss vorhanden, sodass die Flasche ohne Bäuerchen schnell leer getrunken werden kann. Verwunderlich ist die auf dem Etikett fehlende Angabe über die 18mg/100ml Koffein im Getränk, die sich nur auf der Webseite findet.

Dazu gesellt sich die Orange Cola, die zusätzlich einen guten Schuss Bio-Orangensaft enthält – und aus irgendeinem Grund auch noch Bio-Orangenaroma.Dadurch schmeckt die Limo wie eine sehr orangige Spezi. Der Koffeinanteil hält sich durch die starke Verdünnung mit Orangensaft bei 3,5mg/100ml in Grenzen.

Die Getränke werden von der Ökobrauerei Neumarkter Lammsbräu in der für Colas und Limos sehr untypischen Oberpfalz abgefüllt und vertrieben. Die 0,33l Flasche wird wohl aus der Bierproduktion wiederverwendet, denn sie enthält den Schriftzug der Brauerei in Glas gegossen.

Wer trotz Bio-Lebensstil nicht auf hochkoffeinhaltige Cola verzichten möchte, so ist man bei den now-Getränken gut aufgehoben.

Voelkel BioZisch Guarana-Cola

Wenn einem der tägliche Arbeitsweg schon in den Prenzlauer Berg verschlägt, kann man auch mal in einem der vielen Bio-Supermärkte dort reingehen und eines der hier schon öfters angefragten Getränke erwerben: Voelkel BioZisch Guarana-Cola.

Das Familienunternehmen Voelkel, seit über 75 Jahren bekannt für Naturkostsäfte, bietet im Sortiment einige interessante Fruchtsaftgetränke, die über den puren Saft hinaus gehen. Die Guarana-Cola ist der einzige Fruchtsaft mit einem Aufputschmittel. Das Guarana macht im Getränk 1% aus, was nur so wenig Koffein abgibt, dass die Menge nicht angegeben werden braucht. Wie der Name bereits vermuten lässt, sind dem Saft Guaranaextrakt und Cola-Aroma zugesetzt. Zu den Hauptbestandteilen zählen natürliches Mineralwasser, Traubensüsse, Apfelsaft, Zitronensaft und Caramel – bis auf das Wasser ist alles aus kontrolliert biologischem Anbau.

Es ist ein leicht bekömmliches Getränk, das stark nach Guarana schmeckt. Der Kohlensäureanteil ist so gering, dass es nur leicht, aber völlig ausreichend prickelt. Auf wenige °C runtergekühlt ist es eine angenehme Bio-Abwechslung zu vielen anderen Brausen auf dem Markt.

Der Tschunk-Rächer: El Vengador Mate-Chunk

Es war auf der letzten Gartenparty dieses Jahr, an der man noch lange ohne viel zu frieren nachts draußen sitzen konnte. Da wurde mir eine Flasche eines völlig unbekannten Getränks überreicht, das sich als alkoholhaltiges Koffeingetränk herausstellte. Dazu der in der Hacker-Szene vermutlich am weitesten verbreitete Cocktail: der Tschunk oder Chunk (je nach Gusto). Wohlwollend nahm ich das Getränk entgegen und testete es auf seine Tauglichkeit.

Persönlich bin ich ein Liebhaber von Tschunks mit Textur – die Limetten müssen in guter Zahl vorhanden sein und der Rohrzucker muss beim Schlürfen durch den Strohhalm knistern. Der “El Vengador Mate-Chunk” hat beides nicht: keine Limetten und keinen Zucker. Und die Mate ist auch keine Club-Mate, sondern eine Eigenproduktion. Dieser wird ein Schluck weißer Rum hinzugefügt und in Flaschen abgefüllt unter das Volk gebracht. Es schmeckt nach bitterer Mate und – ehrlich gesagt – billigem Fusel.

Klickt man sich durch die mit Rechtschreibfehlern gespickte Flash-Webseite (Achtung: Sound-Effekte) dieses Getränks, erfährt man ein wenig über den Hintergrund. Der “Rächer” stammt aus Berlin-Neukölln und die Produzenten waren nach deren eigener Angabe von der Tschunk-Zubereitung in nicht-nüchterndem Zustand überfordert – wenn man schon den Tschunk nicht mehr zubereitet kriegt, sollte man mit dem Verzehr aufhören. Also musste ein Fertiggetränk her, was sich – rein zufällig – in verschlossenen 250ml Flaschen unter das Volk bringen lässt. Ganz nebenbei müssen im Gegensatz zu einem handproduzierten Tschunk keine besonderen Auflagen von Seiten des Ordnungsamtes für den offenen Ausschank erfüllt werden.

Im Handel gibt es den El Vengador Mate-Chunk seit “diesem Herbst”, womit 2011 gemeint ist. Drin enthalten sind die eigene Mate mit stattlichen 24mg Koffein auf 100ml und 25% Rum, was 10% vol. Alkohol auf die ganze Flasche ausmacht. Auf deren Twitter-Stream war nur zwischen Mitte September und Ende Oktober etwas los. Aktuell ist es unklar, ob es El Vengador noch gibt oder ob der Rächer erst zur nächsten sommerlichen Hauptstadtpartysaison in (wie bereits angekündigt) veränderter Rezeptur wieder auf den Markt schlägt.

Zum Abschluss ein Zitat von deren Webseite zur Geschichte des Tschunk:

Der originale „TSCHUNK“ ist ein amtlicher Cocktail auf CLUB-M*** Basis mit Rum, Limetten und einer Menge Zucker, eine Art „modifizierter Caipirinha“ also, der mit der steigenden Popularitaet dieser (wirklich sehr guten!) MATE-LIMO Einzug in deutsche Hackerstuben hiel – Mittel-franken (das ist da wo oben erwaehnte Limonade wohnt) meets Brasil in front of a Computer-Display, so zu sagen. Auf einschlaegigen Conventions und Events wurde der TSCHUNK neben CLUB-M*** pur in Grossmengen schnell zum Hausgetraenk der Szene – ALKOHOL & KOFFEIN, say no more …

Hausmarke Lakritz

Die Hausmarke Kola haben wir bereits vor einiger Zeit in der Geschmacksrichtung Kaffee-Kola vorgestellt. Seit März 2011 gibt es eine weitere Geschmacksrichtung: “cola trifft lakritz”. Bis auf einen Zufallsfund im Juli blieb diese Kola bisher unter dem Radar und kam mir erst im Dezember wieder in die Hand.

Zuerst zum Geschmack. Lakritz muss man mögen, aber eher so richtig schöne Salmiakpastillen. Dadurch erhält das Getränk eine gewisse Schärfe, die hauptsächlich im Mund- und nicht im Rachenraum prickelt. Durch einen leicht zitronigen Hauch wird der Geschmack abgerundet. Beim Koffeingehalt erreicht die Hausmarke die in Deutschland zulässige Obergrenze für Kolas von 25mg/100ml.

Auf der Webseite wird mit “Die erste Cola aus Brakel!” geworben, was bei einem 17tausend Einwohner Städtchen im östlichen Teil Nordrhein-Westfalens nicht schwierig sein dürfte. Der Vertrieb erfolgt über den im westfälischen Hamm ansässigen Getränkefachgroßhandel Rabe, der diverse koffeinhaltige Getränke (Club-Mate, Flora Power, leetmate, Premium-Cola, Hermann-Kola, …) vertreibt. Bisher wurde die Hausmarke nur im Raum NRW in von Rabe belieferten Getränkefachmärkten und Clubs gesichtet.

KiCOS

In einem Kölner REWE-Markt sah ich diese sehr unscheinbare koffeinhaltige Brause. Laut eigener Webseite gibt es die KiCOS seit 1984 – zu der Zeit gab es sicherlich auch schon die formschöne Deutsche Mineralbrunnen Pfandflasche in der die KiCOS ausgeliefert wird. Das Koffein kommt aus der Guarana-Pflanze, aber nicht in einer so hohen Konzentration, dass dieses auf der Flasche angegeben werden muss.

Es gibt Hinweise darauf, dass der Abfüller in den letzten Jahren gewechselt hat. Aktuell kommt die Limonade aus Roisdorf zwischen Köln und Bonn. Vermutlich ist dieses auch das Verbreitungsgebiet. Geschmacklich ist sie sehr süffig und haut nicht so heftig rein wie andere Guarana-Getränke.

Hinzuzufügen ist die Unterstützung von ganzen 1 Cent pro verkaufter Flasche an einen Verein zur Förderung von Ausbildungsprojekten in Lateinamerika.