Der Glanz, den die Cebit einst ausgestrahlt hat, ist in den letzen Jahren verblasst. Umso überraschter waren wir, dass es in diesem Jahr in Halle 17 zwischen dem neusten Handyhüllen, iPad-Klons und Lüftern und der Lounge des German Mittelstands eine neue Hackerbrause zu entdecken gab. Wir nutzten die Gelegenheit für ein Hintergrundgespräch mit Andreas Triebel über den Baobab-Baum und eine Kostprobe einer brandneuen Baola-Abfüllung.
Seit 2010 versuchen sich Baola am Getränkemarkt. Ihre Limonaden in den Geschmacksrichtungen Baobab-Pur, Baobab-Mango und Baobab-Kirsche sind in Städten wie München, Berlin, Hannover und Hamburg erhältlich und erfreuen sich vor allem bei Anhänger_innen von fairen Produkten wachsender Beliebtheit. Nachhaltigkeit und faires Wirtschaften sind wichtige Stichworte: Als „Social Business“ verschreibt sich die in München ansässige gemeinnützige GmbH der Aufgabe, fair gehandeltes und bio-zertifiziertes Baobab-Pulver aus Ländern wie Äthiopien und Kenia zu beziehen. Aber auch die südamerikanischen Mangos, der Rohrzucker und die Kirschen aus der Rhön erfüllen diese Standards. Darüber hinaus sind die trüben Wässerchen auch für Veganer_innen geeignet, da keine Gelatine zur Klärung eingesetzt wird.
Der Baobab, auch als afrikanischer Affenbrotbaum bekannt, übernimmt als Wasserspeicher eine wichtige Funktion im Ökosystem. In Trockenzeiten kann ein Baum seine Umgebung im wahrsten Sinne des Wortes über Wasser halten. Elefanten schlagen mit ihren Stoßzähnen Löcher in den Stamm, um an den im Baum gespeicherten Saft zu kommen. Das Fruchtfleisch, die Samen und die Blätter des Baobab dienen in seinem Verbreitungsgebiet, das von der Sahelzone bis in den Transvaal reicht, als Nahrungsmittel. Die Blätter kann man als Gemüse nutzen, die Samen werden zu Öl verarbeitet und das Fruchtfleisch ist besonders reich an Vitamin C, B und Kalzium. Das Fruchtfleisch, zu einem Pulver verarbeitet, ist die Grundlage der Baola-Limonaden. Die Vermarktung von Baobab-Produkten soll jetzt auch in Europa eine gesunde Nachfrage nach den Früchten erzeugen, so dass mehr dieser langsam wachsenden, aber für das Ökosystem so wichtigen Bäume angepflanzt werden.
Für 2013 hat man sich vorgenommen, auch in der Produktsparte Wachheit etwas anzubieten. Baobab & Guarana wurde rechtzeitig zur Cebit erstmalig abgefüllt. Angepeilt sind Energydrink-würdige 32 mg/100 ml Koffein. Was genau in der ersten Abfüllung der Guarana-Baola steckt, muss noch von einem Forschungsinstitut analysiert werden. Die Süße ist mit 4,3 g Zucker auf 100 ml angenehm gering. Der erste Schluck löst entsprechend keine Geschmacksexplosion aus, macht aber neugierig auf mehr. Herber als Mate, aber nicht so herb wie Skull. Am Ende erinnert mich das Ganze vage an eine nicht so süße Apfelsaftschorle mit dem gewissen Extra. Der Guarana-Extrakt entfaltet seine Wirkung langsam, aber deutlich merkbar. Hackerbrause-Enthusiast_innen, die mit der knallsüßen Gummibärchenbrause nichts anfangen können und etwa stärkeres als Mate suchen, sollten mit der Baobab & Guarana genau das richtige finden.
Außer der Limonade vertreibt Baloa noch weitere Baobab-Produkte, darunter das Pulver aus den Früchten direkt in der Tüte, das dann als Bindemittel verwendet werden kann oder einfach in Joghurt eingerührt oder auf Gemüse gestreut wird. Das könnte ein guter Hack sein, um die Frühstückspizza mit Vitaminen und Kalzium anzureichern.
Beziehen kann man Baola-Limonade im innvationsfreudigen Fachhandel, aber auch über den Onlinestore für 18,90 Euro + Versand für zwölf 0,33l-Mehrwegglasflaschen einer Sorte. Wer auch die koffeinfreien Sorten ausprobieren möchte, kann zum Probiermix greifen. Noch ein bisschen Pulver, Creme und Öl mitbestellen lohnt sich, denn ab 50 Euro ist der Versand frei.