Noch immer ein recht neues Segment sind Energydrinks aus dem Bioladen. Doch taugen die Ackerbrausen zu Hackerbrausen? Drei derzeit verfügbare Getränke mit Biosiegel und der Zielgruppe Wachbleibende wurden getrunken.
Wenn auch kein Energy-Drink, ein spannendes Getränk ist auf jeden Fall IXSO, in dessen Herstellungsprozess Gerstenmalz fermentiert wird. Dementsprechend ist auch der Geschmack malzig-herb, was nicht so ganz zum Apfel-Trauben-Geschmack passen will. Bitter-Sauer und im Nachgang etwas staubig wirkt das Ganze ziemlich unruhig. Der Koffeingehalt ist eher gering und wird nicht ausgewiesen, die unbepfandete Dose mag nicht so ganz ins Bio-Konzept passen.
Im dosenförmigen Getränkekarton daher kommt Der Bio-Energydrink namens Mad Bat. Mit 26mg/100ml liegt der Koffeingehalt nur knapp über dem üblicher Koffeinbrausen, der Geschmacknote befindet sich irgendwo zwischen Tee und Traubensaft mit leichtem Guarana-Einschlag. Kohlensäure ist kein drin, daher wirkt das Getränk nicht nur herb-süßlich sondern auch ziemlich fade.
BioZisch nature energy befindet sich in der bewährten Longneckflasche und ist mit 32mg/100ml als einziges Getränk der Runde ebenso koffeinhaltig wie herkömmliche Energy-Drinks. Das Koffein kommt aber wohl vollständig aus Mate und Guarana Gummibärchengeschmack steckt auch hier nicht drin, im Gegenteil: die Brause ist bitter und herb mit sehr subtilem Traubensüßeeinschlag, geschmacklich geht es in Richtung Grapefruit-Ingwer. Die Zutatenliste ließt sich wie ein Amoklauf durch den Kräutergarten: Zitronengras, Wermut, Brennessel, Rosmarin, Kakaoschalen, Eukalyptus, Acerola… Die Wilde Mischung schmeckt nur leider garnicht, ein wenig Rohrzucker oder zumindest Agavensaft würde dem Getränk sehr gut tun. Was das einsame Facebook-Logo auf dem Etikett soll ist im übrigen völlig unklar.
Quo vadis, Bio-Energydrinks? Nun, immerhin ist keine Herstellerin bislang in die Gummibärchenfalle getappt, auch zu süß sind die Getränke nicht und von gustatorischer Homöopathie kann keine Rede sein. Überzeugend ist allerdings keine der Brausen. Hier hat der Biosektor noch immer einiges zu lernen.