Die Brauerei Oettinger ist eigentlich für ihr Bier bekannt, dem ein fragwürdiger Ruf vorauseilt. Dass sich die Brauerei neuerdings auch in den Bereich der Hackerbrausen vorwagt, erzeugt daher wohl eher gemischte Gefühle. Ausgerechnet eine Mate-Cola bringt Oettinger nun in den Handel, eine Kombination, die als Mischgetränk nicht funktioniert.
Der erste Schluck erinnert an Spezi oder Mischmasch und ist vor allem eins: süß. Ein dezenter bitterer Nachgeschmack rettet zwar noch, was zu retten ist, doch kräftiges, rauchiges Mate-Aroma stellt sich nicht ein. Die Mischung aus Cola, Mate, Kaffee und Tee bringt kein deutliches Aroma zu Stande und die 10g Zucker übertünchen alles. Schade. Trotz der Süße lässt sich das ganze gekühlt einigermaßen trinken, Cola-Mix-Fans werden ihre Freude haben. Trotz viererlei Koffeinquellen ist der Koffeingehalt nicht ausgewiesen, so dass er wohl unter den auszeichnungspflichtigen 15mg/100ml liegt.
Mate scheint hier als Trend mehr Verkaufsargument denn Bekenntnis zu sein. Der Glorietta-abgehärteten Kundschaft wird die halbherbige Spezi wohl schmecken, und vielleicht greifen ja auch Mate-Begeisterte mal nach der Flasche, deren Etikett stilistische Anleihen aus Münchsteinach nimmt. Für eine Hand voll Kupfermünzen ist das Getränk sehr ökonomisch zu erwerben, zur Hackerbrause fehlt aber neben dem Koffein noch die richtige Einstellung. Mehr was also für Menschen, die keine Mate mögen, aber trotzdem welche trinken wollen.
(Vielen Dank an Benjamin fürs Zusenden!)