Skandal! Mord, Totschlag, Kokainspuren in Erfrischungsgetränken! Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass sich der Firmenname Coca-Cola von zwei Zutaten des Getränks ableitet: Der Kola-Nuss und dem Koka-Strauch, Grundlage für das als Rauschmittel sehr populäre Kokain. Irgendwann wurde das Kokablatt als Zutat durch das weniger bewusstseinseinwirkende Coffein ersetzt.
Irgendwann im Jahr 2008 hat Red Bull neben dem altbekannten „Gummibärchensaft“ eben auch eine Cola auf den Markt geworfen: Red Bull Cola. Ein leckeres Getränk mit ursprüngichen Zutaten. Neben Kolanuss, Limette, Süßholz, Zimt und gar Kakao eben auch ein Extrakt aus Kokablättern, dem der berauschende Bestandteil entzogen wurde.
Trotz Aludosenbeigeschmack eine recht leckere Mischung, wenn sie denn noch zu bekommen wäre. Das hessische Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit hat nämlich dennoch Kokain gefunden. Kokain! Die Kinderpornografie des Lebensmittelrechts! Grauenvolle 0,4 Microgramm je Liter. Wer nur neun Dutzend Kubikmeter Red Bull Cola trinkt, wird völlig berauscht! Auf Grund dessen hat die hessische Lebensmittelaufsicht den Verkauf untersagt. Zum Vergleich: Der Grenzwert für Uran im Trinkwasser liegt bei 2 Microgramm je Liter. Nie war der Fnord greifbarer.
Obwohl die Lebensmittelaufsicht eine Angelegenheit der Bundesländer ist, und nur NRW, Thüringen und RLP sich dem hessischen Verkaufsstopp angeschlossen haben und der Verkauf im restlichen Rechtsstaat durchaus erlaubt bleibt, ist das Produkt seitdem aus den Regalen nahezu aller Supermärkte und Tankstellen verschwunden. Die Selbstzensur des Lebensmitteleinzelhandels, sozusagen.
Eine durchaus leckere und aromatische Cola, die Dank des medienerzeugten Kokain-Skandals den schwarzhütigen Flair des Verbotenen mitliefert.